
Organisiertes Verbrechen, Militarisierung und die angegriffene Autonomie
Autonomieprojekte indigener Gemeinden in Chiapas sind heute bedroht, wie seit dem Aufstand der Zapatistas von 1994 nicht mehr. Militarisierung, fragwürdige Regierungsprogramme und organisiertes Verbrechen führen Chiapas, im mexikanischen Südosten gelegen, fast zum Bürgerkrieg. Die Menschenrechtslage ist, auch unter der aktuellen Regierung, katastrophal.
Mit Patricia Domínguez und Lázaro Sánchez vom Menschenrechtszentrum Frayba sprechen wir darüber, welche Strategien für die Verteidigung von Menschenrechten und autonomen demokratischen Projekten sie mit den Gemeinden gemeinsam entwickeln und welche Rolle internationale Solidarität hier spielen kann.
Montag, 16. Oktober 2023 um 19 Uhr im Cafe KOZ, Mertonstraße 26-28 in Frankfurt Bockenheim.
Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) ist seit 25 Jahren die wichtigste Partnerorganisation für CAREA in Chiaoas. Gegründet 1989, arbeitet Fraya mit bedrohten indigenen Gemeinden sowohl juristisch als auch politisch zusammen, um deren Rechte zu verteidigen und zu stärken. Schwerpunktethemen sind aktuell die Verteidigung des Rechts auf indigenes Land, als auch das Vorgehen gegen die „Fabrikation von Schuldigen“, die rassistische Praxis der Folter und Verurteilung indigener Menschen für Verbrechen die sie nicht begangen haben. Diese Arbeit hat zur Folge, dass die Mitglieder des Zentrums selbst Drohungen und Angriffen ausgesetzt sind.
Patricia Dominguez und Lázaro Sanchez sind schon lange fester Bestandteil des 20-köpfigen Teams von Frayba. Sie haben die Etappen mexikanischer Regierungen und deren Strategien gegenüber Chiapas nicht nur aus der Arbeitsperspektive sondern auch privat erlebt und können daher tiefe Einblicke geben, wie sich die aktuelle politische Lage auch auf das ganz praktische Leben im Alltag der Menschen auswirkt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Partner Südmexikos, der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko und CAREA e.V.

