Menschenrechtsbeobachtung in Chiapas
In Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas (FrayBa) bereitet CAREA e.V. Interessierte als Menschenrechtsbeobachter*innen für die Region Chiapas in Mexiko vor.
Die Vorbereitung durch CAREA e.V. findet auf zwei Seminaren von jeweils drei Tagen statt, an denen auch Interessent*innen teilnehmen können, die sich noch nicht sicher sind, ob sie als Beobachter*in nach Mexiko fahren wollen. Das erste Seminar soll zunächst grundlegende Kenntnisse vermitteln, während es beim zweiten Seminar verstärkt um die Rolle und Aufgaben als Menschenrechtsbeobachter*in geht.
Im Rahmen der beiden Seminare gibt es Vorträge, Arbeitsgruppen und Rollenspiele zu:
- Geschichte und Politik Mexikos
- Zapatistischer Aufstand
- Krieg niederer Intensität (counter insurgency)
- Aufgaben, Rechte und Pflichten der Beobachter*innen
- Menschenrechte, Rechte von Menschenrechtsverteidiger*innen und mexikanische Gesetzgebung
- Verhalten im Alltag als Menschenrechtsbeobachter*in und in Konfliktsituationen
- Reflektion von Machtungleichgewichten durch Geschlecht, Herkunft, ökonomische Ressourcen etc. im Kontext der Menschenrechtsbeobachtung
- Nachbereitung des Aufenthaltes und Öffentlichkeitsarbeit
Eine Teilnahme an beiden Seminaren ist für einen Einsatz als Menschenrechtsbeobachter*in mit unserer Partnerorganisation FrayBa verpflichtend. CAREA e.V. stellt den Teilnehmer*innen das erforderliche Empfehlungsschreiben aus. Die Teilnehmer*innen fahren auf eigene Verantwortung.
Interessierte bekommen auf Anfrage einen ausführlichen Reader zur Situation in Chiapas/Mexiko und der Arbeit als Menschenrechtsbeobachter*in mit dem Menschenrechtszentrum FrayBa zugeschickt. Der Reader kostet inkl. Versand 10€. Für die Seminarteilnehmer*innen ist die Lektüre verpflichtend.
Aufgaben der Beobachter*innen
- Sehen und gesehen werden: die physische Präsenz in den Gemeinden, in welche sie vom Menschenrechtszentrum FrayBa geschickt werden, soll Übergriffe auf die Zivilbevölkerung verhindern
- Dokumentation von Truppenbewegungen der Bundesarmee, Übergriffen auf die Gemeinden, Menschenrechtsverletzungen, und der allgemeinen Situation in den Dörfern und Weitergabe dieser Informationen an das Menschenrechtszentrum und CAREA e.V.
- regelmäßige Berichte über die eigene Tätigkeit an einen Unterstützer*innenkreis in Deutschland
- nach der Rückkehr Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland und Nachbereitung des Aufenthaltes mit CAREA e.V.
Selbstverständnis
- Achtung der selbstgewählten Strukturen der Gemeinden
- keine Einmischung in Konfliktsituationen und interne Angelegenheiten
- Gewaltfreiheit in allen Handlungen
- Achtung der nationalen Gesetzgebung
- Voraussetzungen
- fließende Spanischkenntnisse
- Teamfähigkeit und soziale Kompetenz
- Psychische und physische Belastbarkeit
- politisch-soziales Engagement
- Mindestalter von 21 Jahren
- Teilnahme an beiden Vorbereitungsseminaren
- zeitlicher Spielraum von mindestens 6 Wochen
- eigene Finanzierung der anfallenden Kosten
- Teilnahmebeitrag: 140 € (für zwei Seminarwochenenden, inkl. Unterkunft & Verpflegung)
Seminaranmeldung
In den Seminaren werden die Teilnehmer*innen auf ihre Tätigkeit als Menschenrechtsbeobachter*innen in Chiapas vorbereitet. Wir bitten darum, sich bis spätestens 14 Tage vor Seminarbeginn anzumelden. Anmeldung und weitere Informationen zu den Seminaren bei unserem Büro in Berlin:
Telefon: 030 – 4280 5666
E-Mail: info[at]carea-menschenrechte.de
Seminarmaterialien zum Download: